Die Erde leidet, lange schon
verbrannte Schöpfung, verkauft und ermordet,
jedes Blatt und jedes Fell seiner Existenz beraubt.
Wir sind unterwegs,
auf grauem Beton, Asphalt ist Kult,
versiegelter Boden, erstickt alles Leben:
bis die Flut kommt.
Der Natur, nicht uns gehört die Erde,
Flora, Fauna grob missachtet,
ersäuft nun unser Schicksal
in Öl und Gift und dem Geruch von Tod,
unser Leben, das wir glaubten zu besitzen -
nimmt sich das Wasser, Teil der Schöpfung -
gehörte immer der Natur,
die nun reißend sich befreit
von fetten Maden,
von tödlichem Profit,
von in Plastik eingeschweißten Gier,
von Städten ohne Ausdruck, ohne Schönheit,
das Jetzt: verspielt und abgesoffen.
Verzweiflung, Pumpen, Baggern, Weinen,
Schock und Leid und Tod und mittendrin
die große Solidarität, zu wessen Gunsten?
Naturgewalt kennt kein Erbarmen
nach all dem Leid, das sie ertragen,
Zeiten scharfer Messer, Stunde der Vergeltung.
Beginnen wir zu beten, falls wir das noch können,
um einen klaren Blick auf das, was ist,
um Gnade, Nachsicht und um weniger ist mehr,
um Demut und Bescheidenheit,
suchen wir das Leben, nicht nur unser eigenes,
verstehen wir endlich seine Sprache.
Es könnte helfen.
Robert Kaller │ Barbara M. Thiemann 23.07.2021
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